Prävention sexualisierter Gewalt unter Jugendlichen

Prävention sexualisierter Gewalt

von Wellenbrecher e.V. | Podcast-Schnipsel

Wo für Kinder noch Erwachsene die wichtigsten Bezugspersonen darstellen, orientieren sich Jugendliche mehr und mehr an Gleichaltrigen. Die Peergroup gewinnt zunehmend an Bedeutung, und andere Jugendliche werden zu den engsten Bezugspersonen.

Die Auseinandersetzung mit Themen der Sexualität spielt in der Persönlichkeitsentwicklung eine zentrale Rolle. Erste sexuelle Erfahrungen und Fragen der eigenen sexuellen Identitätsentwicklung beschäftigen die Jugendlichen. Sie stehen dabei vor der Herausforderung, neue Verhaltensstrategien entwickeln zu müssen. Der freie und häufig unbegrenzte Zugriff auf sexualisierte oder auch pornografische Darstellungen im Internet kann weiter zur Verunsicherung beitragen, da viele Jugendliche sich hier ihre Informationen suchen und sich zusätzlich medial abgleichen.

Auch heute noch ist das Thema (jugendlicher) Sexualität schambehaftet oder stellt in einigen Kontexten gar ein Tabu dar. Dies hat zur Folge, dass viele Jugendliche mit ihren Fragen alleine bleiben und ihre sexuelle Entwicklung von viel Unsicherheit begleitet ist. Von allen Gewaltformen ist sexualisierte Gewalt außerdem diejenige, die am schwersten zu besprechen erscheint. Jugendlichen fällt es demnach sehr schwer, eigene Erfahrungen mit sexualisierten Grenzverletzungen zu benennen, wodurch sie hiermit zum Teil ungehört bleiben und keine angemessene Beratung und Hilfe erhalten.

Das Projekt hat zunächst das Ziel, die Jugendlichen für das Thema sexualisierter Gewalt unter Jugendlichen zu sensibilisieren. Den Jugendlichen soll ein Rahmen geboten werden, in dem sie erleben, dass Sexualität und auch sexualisierte Gewalt besprechbare Themen sind. Sie sollen sich eigener Emotionen bewusstwerden und lernen, diese ernst zu nehmen. Geschlechterstereotype und deren Einfluss auf die sexuelle Identität werden ebenso besprochen wie angemessene Formen des Kontaktaufbaus und der Annäherung. 

Folgende Fragen werden im Rahmen des Projekts reflektiert:

  • Wo fängt sexualisierte Gewalt an? 
  • Wie unterscheide ich ungewollte Grenzverletzungen von gezielten Übergriffen?
  • Wie sieht sexualisierte Gewalt online aus?

Als Folge des Projekts sind die Jugendlichen im Idealfall gestärkt, sich im Fall eigener Betroffenheit Hilfe zu holen und wissen, welche Anlaufstellen es gibt. Ein weiteres Ziel ist, dass sie sexualisierte Grenzverletzungen als solche erkennen und sowohl sich selbst als auch andere Jugendliche besser schützen können. Ein selbstbestimmter Umgang mit der eigenen Sexualität und das Wissen über die eigenen Grenzen bietet Jugendlichen die Möglichkeit, im Falle einer Grenzverletzung angemessen reagieren zu können.

Zielgruppe

Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 aller Schulformen. Die Durchführung findet in geschlechterspezifischen Gruppen statt, das heißt, eine Schulklasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt.

Infoblatt zur Veranstaltung

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