Der Spitzenverband der Deutschen Jugendhilfe, die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) hat in einem Offenen Brief Stellung bezogen zur Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpolitik in Deutschland als Konsequenz aus der kriegerischen Entwicklung in der Ukraine. In dem Brief wird nicht nur die dramatische Lage der Kinder und Jugendlichen beschrieben die auf der Flucht vor dem Krieg sind, sondern auch die Situation der jungen Menschen in Deutschland, die mit der Vorstellung von Krieg und den damit verbundenen Bildern konfrontiert werden. Er gipfelt in der Forderung nach drei Handlungsperspektiven für die deutsche Jugendhilfe:
 
  • „Es sind – erstens – Programme aufzulegen, um insbesondere Kinder und Jugendliche in der Ukraine unmittelbar zu unterstützen und ihnen Hilfsgüter, aber auch Schutz- und Bildungsangebote zukommen zu lassen. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf ein gewaltfreies Aufwachsen. Dieses wird gegenwärtig in der Ukraine außer Kraft gesetzt und massiv verletzt.
  • Es sind – zweitens – alle Kinder und Jugendlichen auf der Flucht – insbesondere gegenwärtig junge Menschen aus der Ukraine – in ihren sozialen und psychischen Bedarfen zu begleiten und mit ihnen unbürokratisch sichere Orte ihres Aufenthalts zu schaffen. Familien, die Verwandte aus der Ukraine aufnehmen, sind zu unterstützen.
  • Es sind – drittens – alle Einrichtungen, in denen junge Menschen leben, gefordert, insbesondere in Schulen und in der Kinder- und Jugendhilfe, mit jungen Menschen die Berichterstattung und Bilder des Krieges zu verarbeiten, ihnen zuzuhören, Dialogbereitschaft zu signalisieren, Gesprächsangebote zu unterbreiten.“
 
Der vollständige Brief, der unterzeichnet wurde von Prof. Dr. Karin Böllert, Vorsitzende der AGJ, Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums (2019-2021), und der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik des Deutschen Jugendinstitutes e. V. (DJI) steht hier zum Download bereit.